Baubeginn des barrierefreien Erlebniswaldes Brettachhöhe

12. Juni 2025Projekte

Umsetzung bereits in vollem Gange

Die Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler e. V. haben mit der baulichen Umsetzung des LEADER geförderten „Errichtung barrierefreier Erlebniswald Brettachhöhe“ begonnen – ein Meilenstein für ein bislang einzigartiges Vorhaben inverser Inklusion in der Region Hohenlohe. Auf einem 5,3 Hektar großen Waldareal bei Gerabronn entsteht ein barrierefreier Erlebnis- und Lernwald, der Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen anspricht und ihnen einen unmittelbaren Zugang zu Natur- und Kulturerlebnissen ermöglicht.

Das Gelände der Brettachhöhe liegt rund zehn Kilometer vom Hauptsitz Weckelweiler sowie sechs Kilometer vom Gerabronner Stadtkern entfernt und ist bislang vor allem Wohn- und Arbeitsort für etwa achtzig Personen mit Assistenzbedarf. Ziel des Projekts ist es, dieses abgeschirmte Areal für die Öffentlichkeit zu öffnen und zu einem Bildungs-, Begegnungs- und Freizeitort auszubauen. Im Mittelpunkt des ersten Bauabschnitts stehen ein rollstuhlgerechter Hauptweg, der den gesamten Wald durchzieht, ein Holzsteg durch dichtere Vegetationsbereiche, die denkmalgerechte Erschließung eines keltischen Hügelgrabs, mehrere Klangstationen für gemeinsames Musizieren und eine Waldlichtung mit kleinem Amphitheater, das künftig als grünes Klassenzimmer oder Bühne für Konzerte lokaler Künstlerinnen und Künstler dienen soll. Ein Eingangspavillon mit Fahrradreparaturstation und Lademöglichkeit für E-Bikes bildet das Entrée und unterstützt sanften Tourismus. Die bereits vorhandenen Park- und Sanitäranlagen bleiben vorerst in Nutzung; ihre Erweiterung ist zusammen mit einem Café und Indoor-Erlebnisräumen im zweiten Bauabschnitt vorgesehen.

Mit dem Erlebniswald verfolgt der Trägerverein mehrere Zielsetzungen: Er will inklusive Arbeitsplätze schaffen, das Verständnis für ökologische Zusammenhänge und regionale Kulturgeschichte fördern, einen geschädigten Waldbestand in einen klimaresilienten Zukunftswald überführen und vor allem echte Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung ermöglichen. Bereits vor Baubeginn haben Pilotprojekte das Potenzial des Konzepts unterstrichen: restlos ausgebuchte inklusionspädagogische Kurse, gemeinsame Aktionstage mit Unternehmen, bei denen unter anderem eine 120 Meter lange Benjeshecke entstand, sowie ein mehrtägiges Jugendcamp, das eine sechzig Meter lange Kugelbahn, Sitzbänke und eine markante Holzskulptur errichtete. Diese Vorerfahrungen zeigten eine große regionale Resonanz und bestätigten die Tragfähigkeit des Ansatzes.