LEADER Limesregion Hohenlohe-Heilbronn und Hohenlohe-Tauber informieren zu kommunaler Klimaanpassung
Experten rücken die wassersensible Stadtentwicklung in den Fokus
Die LEADER Regionalmanagements Limesregion Hohenlohe-Heilbronn und Hohenlohe-Tauber haben die Kommunen sowie Vertreterinnen und Vertreter von Energieagenturen und anderen öffentlichen Einrichtungen im Rahmen einer virtuellen Informationsveranstaltung über die Möglichkeiten der Förderung von kommunalen Leuchtturmprojekten in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung informiert.
Für innovative Projekte in den Themenfeldern Nachhaltigkeit und klimasensibler Städtebau bietet das europäische Förderprogramm LEADER eine besondere Förderung als so genanntes „Leuchtturmprojekt“ an. Dabei erhalten Leuchtturmprojekte einen höheren finanziellen Zuschuss als die klassischen LEADER Projekte. Voraussetzung ist, dass die Leuchtturmprojekte auf kommunaler Ebene u. a. einen nachweisbaren Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung beitragen.
Die beiden LEADER Regionen Limesregion Hohenlohe-Heilbronn und Hohenlohe-Tauber haben für ihre virtuelle Informationsveranstaltung die wassersensible Stadtentwicklung in den Fokus gerückt. Hierfür konnten Sie drei Experten als Referenten gewinnen, die schon seit vielen Jahren in der Kommunalberatung tätig sind und den 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern entsprechende Praxisbeispiele der wassersensiblen Stadtentwicklung präsentieren konnten. Abgerundet wurde die Runde der Experten mit einem Vortrag von Bürgermeister David Beck aus Braunsbach, der über den kommunalen Klimaschutz berichtete.
Zu Beginn der Informationsveranstaltung informierten die Regionalmanager Lukas Breuer und Thomas Schultes über die Fördervoraussetzungen und Fördermöglichkeiten von Leuchtturmprojekten im europäischen Förderprogramm LEADER. Dieses Angebot richtet sich ausschließlich an die Kommunen im Aktionsgebiet. Gefördert werden sollen kommunale Projekte, die einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung beitragen.
Den fachlichen Einstieg nahm Dipl.-Geogr. Joachim Liedl vom Ingenieurbüro Winkler und Partner GmbH mit Sitz in Stuttgart vor. Herr Liedl informierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum kommunalen Starkregenrisikomanagement. Hier konnte er in seiner praktischen Arbeit einen Bezug zu entsprechenden Projekten im Aktionsgebiet Hohenlohe-Tauber herstellen. Beispielhafte mögliche Baumaßnahmen in der Kommunen zum Schutz gegen ein Startregenereignis wurden vorgestellt.
Im Anschluss referierte Dipl.-Ing. Stefan Brückmann vom Büro Henning Larsen mit Sitz in Überlingen zum Thema wassersensible Stadtentwicklung. Stefan Brückmann zeigte in seinem anschaulichen Vortrag Prozesse und bauliche Maßnahmen auf kommunaler Ebene auf, die durch wasserbewusste Stadtraumgestaltung einen Beitrag zur Klima-Resilienz einer Kommune beitragen und somit das städtebauliche Umfeld für die Menschen deutlich verbessert. Das wiederum erhöht die Lebensqualität, schafft lebenswerte Räume und trägt somit zum Wohlbefinden der Menschen bei.
Den Abschluss des fachlichen Inputs bildete der Vortrag von Georg Kahles vom Kompetenzzentrum Wasser und Boden der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH mit Sitz in Karlsruhe. Georg Kahles informierte zu den verschiedenen Angeboten der KEA-BW, Kompetenzzentrum Wasser und Boden, speziell für Kommunen in den Themen Schutz und Entwicklung von Gewässern, Umgang mit Wasserextremen, Technischer Hochwasserschutz, Gewässerpädagogik und Boden. Die KEA-BW ist erster Ansprechpartner im Land zum kommunalen Klimaschutz.
Anschließend spannte Bürgermeister David Beck den Bogen von der Wissenschaft in die kommunale Praxis. Am 29. Mai 2016 kam es in der Gemeinde Braunsbach zu einer Sturzflut, die durch Starkregen ausgelöst wurde, mit erheblichem Gerölllawinen einherging und zu großen Zerstörungen führte. Die Gemeinde Braunsbach ist somit unmittelbar betroffen von einem Starkregenereignis. Seitdem hat sich die Gemeinde Braunsbach im Rahmen eines integrierten Klimaschutzkonzeptes und mit der Gründung eines kommunalen Klimaausschusses verstärkt den Themen Starrregenmanagement und wassersensible Stadtentwicklung angenommen und in den letzten Jahren entsprechende städtebauliche Maßnahmen umgesetzt, die der Klimaanpassung dienen. Auch für die Zukunft sind weitere Maßnahmen geplant. Für Bürgermeister Beck sind die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung persönlicher Antrieb zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger und der nachfolgenden Generationen.