Erste LEADER Projekte in Hohenlohe-Tauber ausgewählt

17. Mai 2024Allgemein

Der Auswahlausschuss des Vereins Regionalentwicklung Hohenlohe-Tauber beschließt zwei zukunftsorientierte Projekte

Der offizielle Start für die Umsetzung des europäischen Förderprogramms für den Ländlichen Raum LEADER im Aktionsgebiet Hohenlohe-Tauber ist erfolgt. Der Auswahlausschuss Hohenlohe-Tauber beschließt in seiner jüngsten Sitzung zwei Projekte, die sich inhaltlich mit Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung befassen und einen Beitrag zur Sensibilisierung leisten werden.

„Mit der heutigen Sitzung des Auswahlausschusses starten wir in die konkrete Umsetzung von LEADER in unserem Aktionsgebiet. Von jetzt an wird LEADER in Hohenlohe-Tauber insbesondere über die beschlossenen und umgesetzten Projekte sichtbar“. Das waren die Worte des Vorsitzenden des Vereins Regionalentwicklung Hohenlohe-Tauber e. V., Hermann Limbacher, zu Beginn der Sitzung des Auswahlausschusses. Das Gremium tagte auf Einladung der Stadt Gerabronn im ehemaligen Progymnasium.

Der Auswahlausschuss Hohenlohe-Tauber besteht aus 24 Frauen und Männern, die organisatorisch und fachlich einen Querschnitt zu unterschiedlichen Themen im Ländlichen Raum innerhalb des Aktionsgebietes abbilden. Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Verwaltung sind ebenso mit dabei wie auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft. Alle Mitglieder vereint das Ziel, das Aktionsgebiet Hohenlohe-Tauber mit guten Projekten für die Zukunft zu entwickeln und lebenswert zu gestalten.

Der Sitzung vorausgegangen war der erste öffentliche LEADER Projektaufruf für ein „kleines“ LEADER Fördermodul. Entsprechend übersichtlich war die Zahl der eingereichten Projektanträge. Am Ende waren es zwei Projektanträge, die der Auswahlausschuss zu beraten und zu beschließen hatte. Das war zum einen der Projektantrag der Kulturstiftung Hohenlohe und zum anderen der Projektantrag der Bürgerinitiative Pro Region Heilbronn-Franken e. V.
Beide Projektanträge konnten die Mitglieder des Auswahlausschusses voll umfänglich überzeugen, so dass beide Projekte entsprechend gut bewertet, beschlossen und eine Förderempfehlung ausgesprochen wurde.

Der erste Projektantrag wurde von der Kulturstiftung Hohenlohe eingereicht. „CLIMATE HUB – Erde, Wasser, Ernährung“, so der Titel des Projektantrages. Die Kulturstiftung Hohenlohe wurde 1993 als Träger des Musikfestivals „Hohenloher Kultursommer“ gegründet, welches jährlich mit ca. 60 Konzerten im Raum Hohenlohe ausgetragen wird. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung mit weiteren Veranstaltungen die Kunst- und Kulturszene der Region und vernetzt und integriert gesellschaftsverändernde Themen im Kulturbereich. Eines der gesellschaftsverändernden bedeutenden Themen ist der Klimawandel. Hier möchte dieses Projekt ansetzen und mit Kunst und Kultur als Katalysator einen neuen Zugang und lösungsorientierten Dialog ermöglichen. Die Inhalte für das zu fördernde Projekt liefert der Climate Hub, ein 2023 gegründetes öffentliches Netzwerk aus Menschen der Region, welche sich künstlerisch, kreativ und/oder praktisch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Ziel des Netzwerkes ist es, durch Veranstaltungen das Thema Nachhaltigkeit in die Öffentlichkeit zu tragen und eine lösungsorientierte und konstruktive Auseinandersetzung damit zu ermöglichen. Das Besondere an dem Projekt ist die Umsetzung in zwei LEADER Aktionsgebieten, Limesregion Hohenlohe-Heilbronn und Hohenlohe-Tauber.

Der zweite Projektantrag wurde von der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. eingereicht. Der Titel des Projektes hier „Nachhaltigkeit – Eine Strategie für die Region“.
Von den Vereinten Nationen wurden 17 Nachhaltigkeitsziele festgelegt. Leitbild dieser Nachhaltigkeitsagenda ist es, weltweit ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren. Die Bundesrepublik Deutschland hat auf dieser Grundlage 2016 ihre „Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie“ vorgestellt und 2021 weiterentwickelt. Nationales Handeln allein hilft nicht weiter, es braucht eine regionale und kommunale Unterstützung sowie Umsetzung. Hierzu will die Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. mit dem beantragten LEADER Projekt ihren Beitrag leisten. Aufgrund der umfangreichen Themenfelder, die unter „Nachhaltigkeit“ subsumiert werden, beschränkt sich das Projekt zunächst auf die Themenfelder Ernährung und Konsum. In dem LEADER Projekt übernimmt die Bürgerinitiative die Aufgaben Organisation, Moderation und Netzwerkbildung. Ziele dabei sind u. a. Zusammenführung der unterschiedlichsten Akteurinnen, Akteure und Institutionen im Aktionsgebiet, Sensibilisierung, Qualifizierung und schließlich die Umsetzung von konkreten Projekten zur Nachhaltigkeit.

Die Mitglieder des Auswahlausschusses zeigten sich in der Sitzung sehr erfreut darüber, dass die beiden beantragten Projekte die neuen Handlungsfelder des Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) Hohenlohe-Tauber abdecken. Denn in der neuen Förderperiode 2023–2027 sollen im Aktionsgebiet Hohenlohe-Tauber neben den „klassischen“ LEADER Projekten verstärkt Projekte im Bereich Klimaschutz, Klimaanpassung, Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz umgesetzt werden. Sehr wichtige Zukunftsthemen also. Mit dem Beschluss der beiden Projekte hat der Auswahlausschuss damit einen inhaltlich treffsicheren und zukunftsorientierten Start in die neue Förderperiode hingelegt.